E-MailDrucken

Abdulwahab al-Bayyati – Der Feuerdieb

Titel:
Abdulwahab al-Bayyati – Der Feuerdieb
Wann:
Do, 30. Oktober 2008
Wo:
Galerie Arabeske - Heidelberg, Baden-Württemberg
Kategorie:
Literatur

Beschreibung

Titel Der Feuerdieb
Genre Roman
Land Irak
Vorsteller Ammar Braik

Am DIWAN, am 30. Oktober 2008, stellte Herr Ammar Braik den irakischen Dichter Abdulwahab al-Bayyati und insbesondere sein Werk "Der Feuerdieb" vor.

"Ich bin von nirgendwo, gesichts- und geschichtslos, von nirgendwo. Unterm Himmel, und im Heulen des Windes höre ich sie nach mir rufen:  Komm!"

Als der irakische Dichter Abdulwahab al-Bayyati nach seinem Tod am 3. August 1999 auf dem selben Friedhof wie der aus Andalusien stammende berühmte arabische Mystiker Ibn Arabi (gestorben 1240) in Damaskus beigesetzt wurde, war dies das Ende einer sehr langen und intensiven Auseinandersetzung mit der islamischen Mystik. Deren Vertreter faszinierten ihn nicht zuletzt als Dichter und mutigen Außenseiter, denn viele dieser Mystiker wurden als Häretiker verfolgt und manche von ihnen grausam ermordet.
In seinen spirituellen und ethischen Vorstellungen vereinte der Dichter das Absolute mit dem Irdischen und lebte diese beiden Facetten des Daseins, auch wenn dies mühselig und beschwerlich war.

Diese Lebenseinstellung verband ihn mit anderen Dichtern seiner Zeit wie Nazim Hikmet, Louis Aragon, Frederico Garcia Lorca, Pablo Neruda, Rafael Alberti und Vladimir Majakowskij.
Al-Bayyati war ein kosmopolitischer Dichter und Weltbürger: Was ihn mehr als alles andere beschäftigte, war die Schaffung einer gerechteren sozialen und politischen Welt, einer Welt der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Als engagierter Dichter und politisch denkender Mensch kämpfte er für die Umsetzung dieser Überzeugungen – heute und nicht morgen.

Seine Dichtung war diesen Zielen verpflichtet -  eine engagierte und zuweilen ideologische Dichtung. Neben seinem politischen Engagement setzte er sich für die Modernisierung der arabischen Poesie ein, die unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als Free-Verse-Bewegung mit ihren aus dem Irak stammenden Initiatoren Badr Shakir as-Sayab und Nazik al-Malaika in die Geschichte einging.

Er hat in "Der Feuerdieb" (Autobiographie) sein Leben und seinen Weg so beschrieben: "Ich bin innerlich und äußerlich ein Verbannter, bin sehend und blind, tot und lebendig und in einem ewigem Dialog, schweigsam mit meinem Tod auf der Nachtreise am Tag. [...] Die Wachheit, die ich lebe, und das scharfe Bewusstsein der Welt und der Dinge haben mich gleichzeitig zum Zeugen, zum Angeklagten und zum Richter gemacht."


Veranstaltungsort

Standort:
Galerie Arabeske
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.